Gesamtkonzept zur Familienbildung im Rahmen der Jugendhilfe in Bayern

Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Gesamtkonzeptes, welches die Inhalte der Familienbildung strukturiert, Bezüge zwischen den einzelnen Modellen herstellt und insgesamt integrativ wirkt.

Gegenstand der Untersuchung

In den letzten Jahren ist das Bewusstsein dafür gestiegen, welche Bedeutung der Familienbildung in einer modernen Gesellschaft zukommt. Angesichts veränderter demografischer und familialer Strukturen, erhöhter Mobilität und Dynamik sowie tiefgreifender Veränderungen in den Lebensverläufen können Familien an sehr unterschiedlichen Punkten ihrer Entwicklung Unterstützungsbedarf aufweisen. Diesem Bedarf wird mit § 16 SGB VIII Rechnung getragen, welcher ein Anrecht auf adäquate Leistungen zur Förderung der Erziehung in der Familie formuliert.

Vor diesem Hintergrund sind in den letzten Jahren unzählige Projekte und Modelle zur Eltern- und Familienbildung entwickelt und erprobt worden – mit unterschiedlichem Verbreitungsgrad und Erfolg. Diese Vielfalt an Initiativen und Angeboten und das Wachstum dieses Bereichs sind zwar einerseits erfreulich, weil sie die zunehmende Bedeutung des Themas verdeutlichen. Andererseits aber gehen damit u.a. mangelnde Übersichtlichkeit, geringe Effizienz der Gesamt-Ressourcennutzung und Defizite in der Anschlussfähigkeit einher. Kurz gesagt: Es fehlt ein Gesamtkonzept, welches die Inhalte strukturiert, Bezüge zwischen den einzelnen Themenbereichen herstellt und insgesamt integrativ wirkt.

Ein solches Gesamtkonzept zur Familienbildung im Rahmen der Jugendhilfe in Bayern wird derzeit im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen (und in enger Zusammenarbeit mit diesem) entwickelt. Den formalen Rahmen bildet ein Beschluss des Landtages zur Erstellung eines solchen Gesamtkonzepts zur Eltern- und Familienbildung in Bayern aus dem Jahre 2007.

Methodisches Vorgehen

Das Konzept wird auf der Basis eines wissenschaftlichen Fundaments entwickelt. Es ist unverzichtbar, theoretische Zugänge zum Themenbereich zu schaffen, systematische Recherchen und Analysen des vorhandenen Angebotes vorzunehmen sowie die wissenschaftliche Evaluation von familienbildenden Modellen zu berücksichtigen. Dabei muss der Bedarfsgerechtigkeit durch Berücksichtigung verschiedener Kriterien Rechnung getragen werden.

Zur Erfassung und Analyse der vorhandenen Angebote wurde zum einen eine Online-Befragung von Einrichtungen durchgeführt. Zum anderen werden im Rahmen einer Regionenanalyse weitergehende Informationen zum Stand der Strukturen und Angebote vor Ort erhoben. Ziel dieser Analyse ist die Ermittlung und Bewertung des familienbildenden Angebotes im Rahmen der Jugendhilfe in ausgewählten bayerischen Regionen.nach oben
 

Familienbildung
Projektinfo

Das Projekt wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration

Laufzeit: 1/2007 bis 12//2009

Projektleitung und -bearbeitung: Dr. Marina Rupp, Dr. Adelheid Smolka, Dipl.-Soz. Sinikka Oeckinghaus, Dipl.-Päd. Melanie Mengel, Dipl.-Heilpäd. Birgit Mayer-Lewis, Dipl.-Psych. Pia Bergold

Veröffentlichungen

Rupp, Marina/Mengel, Melanie/Smolka, Adelheid: Leitfaden zur Familienbildung im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe. ifb-Materialien 9-2009, Bamberg: Staatsinstitut für Familienforschung, 2009.

Rupp, Marina/Mengel, Melanie/Smolka, Adelheid: Handbuch zur Familienbildung im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe in Bayern. ifb-Materialien 7-2010, Bamberg: Staatsinstitut für Familienforschung, 2010.

Fachtage

Bundesweiter Fachtag "Moderne Eltern- und Familienbildung - innovativ und nachhaltig"
am 28. Oktober 2010 in Nürnberg

Die Vorträge, die während des Fachtags gehalten wurden, sind als pdf-Dateien erhältlich. Zur Fachtagdokumentation