Alltag und Wohlergehen von Familien
Hintergrund und Zielsetzung
Es ist eine der zentralen Aufgabe des ifb, kontinuierliche und langfristige Forschung zu den Lebensbedingungen von Familien, zur Gestaltung des Familienlebens und zu den Bedürfnissen von Familien sowie zum Wandel dieser Lebensumstände und Lebensweisen durchzuführen.
Der Alltag in Familien ist strukturiert durch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, innerhalb derer die Familienmitglieder handeln, und durch die Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern. Das Wohlergehen, hier weit gefasst als materielle, physiologische und psychologische Aspekte der Lebensqualität von Familien und ihren einzelnen Mitgliedern ist einerseits das Ergebnis und andererseits die Voraussetzung für dieses aufeinander bezogene Handeln.
Die Forschungsarbeit im ifb befasst sich vor diesem Hintergrund mit den Strukturen, den normativen Rahmenbedingungen und dem Wandel der Alltagsgestaltung von Familien in Deutschland und im internationalen Vergleich. Dabei berücksichtigen wir insbesondere, dass sich die Rahmenbedingungen des Alltagshandelns, z.B. geschlechtsspezifische Handlungsoptionen oder -beschränkungen im Lebenslauf, verändern. Gleichzeitig untersuchen wir die Zusammenhänge zwischen den Familienstrukturen, den Familienalltag und dem Wohlergehen von und in Familien.
Aktuelle inhaltliche und thematische Schwerpunkte
Unsere aktuelle Forschung innerhalb des Themenbereiches „Alltag und Wohlergehen von Familien“ befasst sich schwerpunktmäßig mit
- der Arbeitsteilung in der Familie,
- der Balance zwischen den Lebensbereichen Familie und Arbeit, daraus entstehenden Konflikten sowie der damit zusammenhängenden gesundheitlichen Situation der Frauen und Männer,
- Wohnen, Familieneinkommen und materielles Wohlergehen.
Die Projekte und die Schwerpunktthemen werden jährlich auf ihre Potenziale überprüft und gegebenenfalls verändert.
Methodisches Vorgehen
Die Forschung folgt einem theoriegeleiteten empirischen Ansatz und basiert je nach Fragestellung auf quantitativen oder qualitativen Sekundär- oder Primärdaten. Grundlage ist eine Lebensverlaufsperspektive, die empirisch bestenfalls mit Verlaufsdaten adressiert wird. Betrachtet werden sowohl verschiedene Lebensphasen (von der Kindheit bis zum Alter) als auch spezifische Übergänge wie Haushaltsgründungen, Elternschaft, Trennungen oder Ruhestand. Ein spezifischer Fokus richtet sich auf soziodemographische Ungleichheiten und Dynamiken des Familienalltags und des Wohlergehens, zum Beispiel differenziert nach Geschlecht, Bildung oder Migrationshintergrund.
Transfer in Wissenschaft und Praxis
Vorrangiges Ziel ist es, die Forschungsergebnisse in Form referierter Zeitschriftenaufsätze der internationalen wissenschaftlichen Fachöffentlichkeit zu präsentieren. Entscheidungsträgern in Praxis und Politik stellen wir die Forschungsergebnisse in Form wissenschaftlicher Politikberatung zur Verfügung; insofern fußt die Beratungsarbeit auf hochwertiger und international anerkannter Forschungsleistung. Ebenso wird die (Fach-) Öffentlichkeit in geeigneter Form über unsere Forschung informiert.