Familienberichterstattung Bayern
Die Familienberichterstattung des ifb beinhaltet eine ausführliche Darstellung der zentralen Daten über die aktuelle Situation der bayerischen Familienhaushalte sowie umfangreiche Beschreibungen längerfristiger Entwicklungen und kurzfristiger Trends anhand von Zeitreihen.
Hintergrund und Zielsetzung
Zu den zentralen Aufgaben des Staatsinstituts für Familienforschung an der Universität Bamberg zählt die Dokumentation und Aufbereitung von Informationen über Familien in Bayern. Eine Familienberichterstattung auf Länderebene dient dazu, dem steigenden Bedarf an differenzierten regionalen Informationen über die Situation der Familien und deren Wandel Rechnung zu tragen. Die Ergebnisse dieser umfangreichen Datendokumentation sollen der Politik, der Verwaltung, den Verbänden und der Wissenschaft als grundlegende Information dienen, anhand derer mögliche Veränderungsprozesse und Problemstellungen erkannt und neue Anforderungen an familienpolitische Maßnahmen abgeleitet werden können.
Vor diesem Hindergrund wurde das Projekt „ifb-Familienreport Bayern“ im Jahr 1998 vom ifb entwickelt und in Absprache mit dem StMAS als eine Daueraufgabe eingerichtet, um die Lage der Familien im Freistaat Bayern langfristig zu beobachten und zu dokumentieren. Im Laufe der letzten zwanzig Jahre entwickelte sich der Themenbereich stetig weiter und umfasst heute unter dem Projektnamen "Familienberichterstattung Bayern" mehrere Formate, die mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen darauf abzielen, die aktuelle Situation der Familien in Bayern zu erfassen und deren Entwicklung abzubilden. Dazu wird kontinuierlich Datenmaterial über bayerische Familien gesammelt, ausgewertet und in Form von Tabellen, Grafiken und Berichten dargestellt.
Der Tabellenband und das Portal Zahlen und Fakten geben einen umfassenden Überblick über die aktuelle Situation der Familien in Bayern und die Veränderungen über die Zeit. Sie sind online verfügbar und werden regelmäßig aktualisiert. Im Tabellenband werden allgemeine Strukturdaten über bayerische Familien aus den Themenbereichen Familien und Lebensformen, Eheschließungen und Scheidungen, Geburten, Familie und Erwerbstätigkeit sowie ausgewählte Informationen zu familienpolitischen Leistungen des Freistaates Bayern in langen Reihen und familienpolitisch relevanten Kategorien dargestellt. Für das Portal Zahlen und Fakten werden Grafiken aus diesen Zahlen erstellt und mit kurzen Begleittexten präsentiert.
Der ifb-Familienreport Bayern nimmt einzelne Schwerpunktthemen in den Blick und fokussiert spezifische Fragestellungen tiefergehend. Er ist sowohl in gedruckter Form als auch online verfügbar.
Bislang sind sechs ifb-Familienreporte Bayern mit folgenden Schwerpunkten erschienen:
- „Kinderreiche Familien in Bayern“ (2020),
- „Familienfreundlichkeit in Bayern“ (2014),
- „Familie in Europa“ (2009),
- „Väter in der Familie“ (2006),
- „Die sozioökonomische Situation von Familien“ (2003),
- „Familie und Gesundheit“ und „Familie und Wohnen“ (2000).
Methodisches Vorgehen
Für die kontinuierliche Berichterstattung im Tabellenband und im Portal Zahlen und Fakten werden verschiedene Veröffentlichungen der amtlichen Statistik gesichtet und ausgewertet. Insbesondere sind das Statistische Berichte und Fachserien, und die Genesis-Online-Datenbanken des Bundes und der Länder.
Ergänzend werden sowohl die Daten der amtlichen 1%-Stichprobe der Wohnbevölkerung Deutschlands (Mikrozensus) als auch des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) als eine renommierte und umfangreiche repräsentative Stichprobe der Bevölkerung herangezogen. Daten zu Infrastruktur und Ausgaben für und Inanspruchnahme von familienpolitischen Leistungen werden vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales erfragt. Dabei werden univariate Verteilungen beschrieben, in absoluten Zahlen, als Anteilswerte oder Änderungsraten.
Für die thematisch vertiefenden Berichte werden je nach Fragestellung weitere Datenquellen hinzugezogen und mit deskriptiven und induktiven Methoden ausgewertet.