Familienverläufe und Wohlergehen
Veränderungen in der Sozialstruktur und der Wertewandel in Deutschland und Europa entfalten ihre Wirkung auch auf Familien. Die Entscheidung für eine bestimmte Familien- oder Lebensform, deren Startzeitpunkt im Lebensverlauf sowie die Art und Weise, wie Menschen ihr Leben innerhalb der Familie gestalten, werden von sozialstrukturellen und normativen Bedingungen geprägt. Dazu gehören unter anderem das Einkommen, das Bildungsniveau, erhaltene sozialstaatliche Leistungen und die Normen, denen eine Person im persönlichen Umfeld ausgesetzt ist. Gleichzeitig haben familienbezogene Entscheidungen auch Rückwirkungen auf die Sozialstruktur, die Gesundheit und das psychosoziale Wohlbefinden der Familienmitglieder. Im Hinblick auf die nächste Generation beeinflussen die Erfahrungen aus Kindheit und Jugend die später erreichte Bildung, die soziale Position und die mentale oder körperliche Gesundheit. Damit trägt die Wechselwirkung aus Sozialstruktur und Familienentscheidungen zur (Re-)Produktion sozialer Ungleichheit bei.
Angesichts dieser Zusammenhänge befasst sich das ifb innerhalb des Forschungsthemas "Familienverläufe und Wohlergehen" mit den Ursachen und Folgen bestimmter familialer Übergänge, wie Trennung oder der Geburt eines Kindes.
Aktuelle Forschung
Die aktuelle Forschung am Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg zu Familienverläufen konzentriert sich vor allem auf die Konsequenzen von Trennung und Wiederverpartnerung der Eltern auf das Wohlergehen der Kinder. Ausgangspunkt dafür war ein von 2020-2024 durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes Projekt (Info hier). Zudem werden Trennungsfolgen auch für die vormaligen Partner untersucht.
Ausgewählte Veröffentlichungen
Kleinschlömer, P., Vogt, T., Kühn, M., Bister, L. & Krapf, S. (2024). Analyzing the impact of family structure changes on children’s stress levels using a stress biomarker. Journal of Health and Social Behavior, 65(3), 449-465. https://doi.org/10.1177/00221465231223953
Hudde, A., & Engelhardt, H. (2023). Family inequality: On the changing educational gradient of family patterns in Western Germany. Demographic Research, 48(20), 549-590. https://doi.org/10.4054/DemRes.2023.48.20
Kleinschlömer, P., & Krapf, S. (2023). Parental separation and children’s well-being. Does the quality of parent-child relationships moderate the effect? Journal of Social and Personal Relationships, 40(12), 4197-4218. https://doi.org/10.1177/02654075231201564
Krapf, S., Buber-Ennser, I., & Bujard, M. (2023). Education and intended number of children in Germany, Moldova and Norway: An international comparison using FReDA and GGS-II-data. Comparative Population Studies, 48, 589-628. https://doi.org/10.12765/CPoS-2023-22
Kuhlemann, J., & Krapf, S. (2022). Parental repartnering and child well-being: What role does coresidence play? Journal of Family Research, 34(2), 823-846. https://doi.org/10.20377/jfr-767
Bitte kontaktieren Sie bei weiterführendem Interesse an der Forschungsarbeit des ifb die Institutsleitung