Familienkomplexität und ihre Auswirkungen auf Kinder: Konzepte und Konsequenzen
Termin
25.03.2025, 10:00 – 11:30 Uhr, in Präsenz, Online-Teilnahme möglich
Referentin
Carla Rowold, Max-Planck-Institut für Demografische Forschung, Rostock
Zusammenfassung
Empirische Untersuchungen haben gezeigt, dass ein negativer Zusammenhang zwischen der Trennung der Eltern oder familiären Übergängen und verschiedenen Outcomes für die Kinder besteht. Es besteht jedoch ein Spannungsverhältnis hinsichtlich der am besten geeigneten Erfassung der Komplexität von Familien, wobei neuere Studien umfassendere Ansätze fordern. Ich werde zwei vorläufige Studien vorstellen, die sich mit diesen Fragen befassen und eng miteinander verbunden sind.
In der ersten Studie verwenden wir, gestützt auf verschiedene theoretische Perspektiven und frühere empirische Erkenntnisse, dynamische Sequenzkomplexitätsindizes, um verschiedene Messungen für familiäre Komplexität zu konzeptualisieren und ihre Entwicklung während der Schullaufbahn der Kinder zu untersuchen. Diese Maße gehen über die bloße Anzahl von Übergängen hinaus, die in der bisherigen Forschung üblicherweise verwendet wurden, und umfassen Konzepte wie Unvorhersehbarkeit und theoretisch begründete Benachteiligung. Anschließend untersuchen wir die Beziehung zwischen den Proxies für familiäre Komplexität und den Testergebnissen in Englisch und Mathematik mit Hilfe von Fixed-Effects Modellen, um festzustellen, welche Maße für familiäre Komplexität die Testergebnisse in Englisch und Mathematik beeinflussen. Wir verwenden Daten aus der UK Household Longitudinal Study (UKHLS), die mit der National Pupil Database verknüpft sind, um die familiären Lebensläufe der Eltern der Kinder und die Bildungsergebnisse der Kinder zu analysieren.
In der zweiten Studie gehen wir auf weitere Forderungen in der Literatur ein, unterschiedliche Familienumgebungen zu berücksichtigen. Unter Verwendung finnischer Bevölkerungsdaten wenden wir die Konzeptualisierung der familiären Komplexität aus Studie 1 auf fünf verschiedene Dimensionen des Familienlebens an: Partnerschaftsstatus der Eltern, Komplexität der Geschwister, Familienstruktur der Eltern, Haushaltsstruktur des anderen Erwachsenen und Wohnortwechsel. Auf diese Weise können wir herausfinden, wie sich die verschiedenen Konzepte von Familienkomplexität in den verschiedenen Dimensionen des Familienlebens in der Kindheit unterscheiden. Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass sich die familiäre Komplexität weitgehend nach sozioökonomischem Hintergrund der Kinder unterscheidet und dass die zeitliche Dynamik und das Ausmaß der SES-Lücken je nach Familiendimension und Komplexitätsmaß unterschiedlich sind.
Vortragssprache
Deutsch
Wenn Sie am Kolloquium teilnehmen möchten, schicken Sie bitte bis spätestens einen Tag vor dem betreffenden Kolloquium (10:00 Uhr) eine entsprechende E-Mail an sekretariat@ifb.uni-bamberg.de.