Elternbefragung zur Familienbildung 2006

Erweitung und Aktualisierung der Elternbefragung aus dem Jahr 2002.

Gegenstand der Untersuchung

Im Jahr 2002 hat das ifb in Ergänzung zur Entwicklung eines Leitfadens zur niedrigschwelligen Familienbildung eine erste Elternbefragung zum Thema Familienbildung durchgeführt. Inhaltliche Schwerpunkte dieser für Bayern repräsentativen Erhebung waren u.a. der Beratungs- und Informationsbedarf von Eltern in ihrem Familien- und Erziehungsalltag, die Informationsstrategien, die Eltern einsetzen, wenn sie familien- oder erziehungsbezogene Fragen haben oder Probleme in der Erziehung auftreten, die Nutzung bzw. Nichtnutzung von institutionellen familienbildenden Angeboten sowie die Wünsche der Eltern hinsichtlich der Form und der Zugangswege familienbildender Angebote.

Zur Erweiterung und Aktualisierung der in dieser ersten Befragung erzielten Ergebnisse wurde im Jahr 2006 eine zweite Erhebung durchgeführt. Ziel der neuen Studie war es zum einen, im Vergleich mit den Daten von 2002 mögliche Veränderungen im Bedarf an und in der Nutzung von Familienbildung zu identifizieren, und zum anderen, das Themenspektrum der ersten Erhebung zu vertiefen sowie um neue Aspekte und Schwerpunktsetzungen zu erweitern:

  • Zu den neueren Entwicklungen zählen etwa spezifische TV-Sendungen, in denen das Thema Erziehung an ein breites Publikum herangetragen wird. Sie werden überwiegend im Hauptabendprogramm der großen Fernsehsender ausgestrahlt und können einerseits durchaus als niedrigschwellig betrachtet werden. Andererseits sind die Methoden und Rahmenbedingungen, die den Sendungen zu Grunde liegen, oftmals mehr als fragwürdig und halten wissenschaftlichen Kriterien nicht Stand. Für die Familienbildung stellt sich die Frage, inwieweit Familien über das Medium Fernsehen bedeutungsvolle und qualitativ hochwertige Inhalte vermittelt bekommen könnten, wenn diese über ihre bevorzugten Kanäle bzw. Sendungen an sie herangetragen werden.
  • Detaillierter untersucht wurde auch das Nutzungsverhalten von Eltern hinsichtlich des Internets. Hier hatte bereits die erste Elternbefragung bedeutsame Alters- und Bildungseffekte aufgezeigt, welche die Hervorhebung des Internets als ein besonders niedrigschwelliges, für Eltern leicht zugängliches Medium der Familienbildung etwas einschränken und in einem differenzierteren Licht erscheinen lassen.
  • Eine weitere Ergänzung des Themenspektrums bestand in der Erfassung der Gelegenheitsstrukturen von Eltern. Im Beschluss der JMK vom 22./23. Mai 2003 wurde auf die Notwendigkeit hingewiesen, insbesondere bildungsungewohnten Eltern familienbildende Angebote an ihnen vertrauten Orten zu unterbreiten. Die neue Elternbefragung widmete sich daher auch verstärkt der Erhebung diesbezüglicher Informationen.

Methodisches Vorgehen

Die methodische Umsetzung der Forschungsziele erfolgte mittels einer repräsentativen Befragung von Eltern mit Kindern unter 18 Jahren aus ganz Bayern. Die Erhebung wurde als telefonische (CATI-basierte) Befragung auf der Grundlage einer Zufallsstichprobe durchgeführt. Die Stichprobe umfasste etwa 1.300 Eltern, darunter knapp 25 % Väter. Ergänzt wurde die standardisierte Telefonbefragung wie in der Studie von 2002 durch eine qualitative Studie mit 41 face-to-face-Interviews bei einer zusätzlichen Elternstichprobe.nach oben

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Projektinfo

Förderung durch das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen.

Laufzeit: Januar 2006 bis Juni 2007

Projektleitung und -bearbeitung: Dr. Tanja Mühling, Dr. Adelheid Smolka

Veröffentlichungen

Tanja Mühling/Adelheid Smolka (2007): Wie informieren sich bayerische Eltern über erziehungs- und familienbezogene Themen? Ergebnisse der ifb-Elternbefragung zur Familienbildung 2006. Bamberg: Staatsinstitut für Familienforschung, ifb-Materialien 5-2007.